Kurz gesagt: Cannabis kann bei Migräne und Kopfschmerzen helfen. Studien haben gezeigt, dass Cannabis die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen bei Patient:innen verringern kann. Die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften der Cannabinoide spielen dabei eine Rolle. Falls du regelmäßig unter Migräne leidest, kann eine Cannabis-Therapie also sinnvoll für dich sein. Wenn andere Therapien nicht ausreichen, kann man sich Cannabis gegen Migräne verschreiben lassen.
Die Forschungslage: Cannabis gegen Kopfschmerzen und Migräne
Cannabis wird seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen als Heilmittel verwendet. Seine potenziellen medizinischen Einsatzmöglichkeiten reichen von der Schmerztherapie bis hin zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Doch wie sieht es speziell bei Migräne aus?
Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte 121 Patient:innen mit chronischer Migräne, die medizinisches Cannabis konsumierten. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen gab an, dass sich die Häufigkeit ihrer Migräneanfälle durch Cannabis verringert hat. Inhalation von Cannabis wurde zur Behandlung akuter Migräneattacken verwendet, während essbare Produkte dazu genutzt wurden, Migräne vorzubeugen.
Weitere Studien deuten darauf hin, dass Migräne-Patient:innen, die Cannabis konsumieren, weniger häufig und kürzer unter Migräne leiden. Begleitende Symptome wie Übelkeit und Erbrechen konnten ebenfalls deutlich verringert werden. Laut einer Untersuchung war medizinisches Cannabis bei der Linderung von Migräne zudem 51 % wirksamer als andere Medikamente.
Wie wirkt Cannabiskonsum bei Migräne?
Um zu verstehen, wie Cannabis gegen Migräne wirken könnte, lohnt es sich, einen Blick auf die Funktionsweise des Endocannabinoid-Systems zu werfen. Das Endocannabinoid-System spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Schmerz, Stimmung, Schlaf und Entzündungsprozessen. Die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide – insbesondere THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) – interagieren mit den Rezeptoren dieses Systems und könnten somit eine Linderung bei Migräneattacken bewirken.
THC ist bekannt für seine schmerzstillende und psychoaktive Wirkung, während CBD eher entzündungshemmend und beruhigend wirkt. Einige Forscher vermuten, dass eine Kombination dieser beiden Cannabinoide besonders effektiv sein könnte, um Migräneanfälle zu verhindern oder ihre Intensität zu verringern.
Doch es gilt: Cannabinoide wirken nicht bei jedem Menschen gleich und es gibt noch Forschungsbedarf, um die genauen Mechanismen und die ideale Dosierung zu verstehen. Eine ärztliche Beratung ist wichtig, um Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren.
Welche Cannabis-Sorten helfen bei Kopfschmerzen und Migräne?
Von Cannabis-Konsumierenden werden oft CBD-reiche Sorten wie Charlotte’s Web und Harlequin oder THC-reiche Sorten wie Northern Lights und Purple Kush empfohlen. Terpene wie Linalool und Caryophyllen können zusätzlich bei der Schmerzlinderung helfen. Die Wirksamkeit von Cannabis bei Migräne ist individuell und es kann einige Zeit dauern, die richtige Sorte und Dosierung zu finden.
Diese Ärzt:innen verschreiben Cannabis bei Migräne
Cannabis bei Migräne kann in Deutschland von Hausärzt:innen und Fachärzt:innen (wie Neurolog:innen oder Schmerztherapeut:innen) verschrieben werden. Dabei gilt Medizinalcannabis weiterhin als verschreibungspflichtiges Medikament, auch wenn es nicht mehr als Betäubungsmittel klassifiziert ist. Voraussetzung ist, dass andere Therapien nicht ausreichend wirken oder starke Nebenwirkungen haben. Hier siehst du wie du dir Cannabis gegen Migräne verschreiben lassen kannst.
So viel kostet Cannabis auf Rezept
Die Kosten für ein Cannabis-Rezept in Deutschland variieren und sind abhängig davon, ob deine Krankenkasse die Kosten übernimmt. Viele Patient:innen entscheiden sich dafür, keinen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse zu stellen und sich Cannabis über ein Privatrezept verschreiben zu lassen. Bei CanDoc geht das einfach und schnell – und niemand muss erfahren, dass du medizinisches Cannabis nutzt. Für das Erstrezept zahlst du bei CanDoc 10 Euro, jedes Folgerezept kostet nur 5 Euro. Die Kosten für das Cannabis selbst hängen von der verschriebenen Menge und Sorte ab, liegen aber in der Regel zwischen 5 und 15 Euro pro Gramm.
Cannabis auf Rezept bei CanDoc
Du leidest unter Migräne und möchtest dir Cannabis verschreiben lassen? Das CanDoc-Team ist für dich da. So läuft es bei uns ab:
1) Fragebogen ausfüllen
Starte mit einem kurzen Fragebogen, in dem du die wichtigsten Infos zu deiner Gesundheit und deinen Symptomen eingibst.
2) Wunschprodukt auswählen
Danach wählst du das Cannabis-Produkt aus, das am besten zu dir passt.
3) Bezahlen
Sobald du dein Wunschprodukt ausgewählt hast, kannst du bequem Rezeptgebühr und Produkt bezahlen.
4) Ärztliche Prüfung
Ein Arzt oder eine Ärztin prüft deine Angaben, gleicht dein Wunschprodukt mit seiner oder ihrer Empfehlung ab und stellt das Rezept aus.
5) Rezept und Versand
Dein Rezept geht direkt an die Apotheke. Die bearbeitet es und schickt dein Produkt per Post an dich.
Was ist eigentlich Migräne?
Migräne ist mehr als "nur" Kopfschmerzen. Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, die wiederkehrende, oft sehr heftige Kopfschmerzattacken verursacht. Diese Kopfschmerzen treten meist nur auf einer Seite auf und sind pulsierend oder pochend. Viele Menschen, die unter Migräne leiden, berichten von einer extremen Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Übelkeit und Erbrechen gehören oft ebenfalls zu den Symptomen. Migräne betrifft weltweit Millionen von Menschen – Männer, Frauen, Erwachsene, Kinder. Statistiken zeigen jedoch, dass Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer.
Welche Auslöser gibt es?
Migräneanfälle können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Diese Trigger unterscheiden sich von Person zu Person, aber einige häufige Auslöser sind:
- Stress: Besonders nach Stressphasen kann es zu einem Migräneanfall kommen.
- Ernährung: Bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, Käse, Rotwein oder koffeinhaltige Getränke können bei einigen Betroffenen Migräne auslösen.
- Schlafmangel oder -überschuss: Ein unregelmäßiger Schlafrhythmus kann Migräne begünstigen.
- Hormonelle Schwankungen: Besonders bei Frauen treten Migräneattacken oft in Verbindung mit dem Menstruationszyklus auf.
- Wetterveränderungen: Manche Menschen reagieren empfindlich auf Änderungen im Wetter, insbesondere auf Luftdruckschwankungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt kein Heilmittel gegen Migräne, aber es gibt verschiedene Wege, die Symptome zu lindern und die Häufigkeit der Attacken zu reduzieren:
Akute Behandlung: Bei einem Anfall helfen oft Schmerzmittel wie Ibuprofen oder spezielle Migränemittel, sogenannte Triptane. Wichtig ist, diese Medikamente möglichst früh im Verlauf der Attacke einzunehmen.
Vorbeugung: Bei häufigen Migräneattacken können vorbeugende Medikamente eingesetzt werden, z. B. Betablocker, Antidepressiva oder spezielle Migränemittel. Auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie regelmäßiger Sport, Entspannungstechniken oder eine Ernährungsanpassung können helfen.
Alternative Methoden: Manche Betroffene schwören auf Akupunktur, Biofeedback oder eben pflanzliche Mittel wie Cannabis.
Risiken einer Cannabistherapie
Cannabis hat das Potenzial, Migränepatienten zu helfen, insbesondere denen, die auf traditionelle Schmerzmittel nicht ansprechen oder unter deren Nebenwirkungen leiden. Viele konventionelle Migränemedikamente, wie Triptane oder starke Schmerzmittel, können den Magen-Darm-Trakt belasten oder haben unangenehme Nebenwirkungen. Im Vergleich dazu könnte medizinisches Cannabis eine Alternative mit milden Nebenwirkungen bieten.
Dennoch gibt es auch Risiken. THC kann psychoaktive Effekte hervorrufen, die nicht alle als angenehm empfinden. Manche Patient:innen berichten von Schwindel, Benommenheit oder Angstzuständen. Zudem besteht die Gefahr, dass Patienten eine Toleranz gegenüber Cannabis entwickeln und mit der Zeit höhere Dosen benötigen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Langfristige Auswirkungen einer regelmäßigen Cannabisnutzung – insbesondere im Hinblick auf das Risiko einer Abhängigkeit – müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
FAQ
Kann Cannabis Kopfschmerzen lindern?
Ja, Cannabis kann Kopfschmerzen lindern. Studien zeigen, dass Cannabinoide wie THC und CBD die Schmerzempfindung verringern können, indem sie auf das Endocannabinoid-System wirken, das eine Rolle bei der Regulierung von Schmerz spielt. Besonders bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne haben einige Patient:innen positive Erfahrungen gemacht, indem sie Cannabis zur Schmerzlinderung verwenden. Inhalierte Formen von Cannabis können eher bei akuten Kopfschmerzen helfen, während essbare Cannabisprodukte für die langfristige Vorbeugung eingesetzt werden. Es gibt jedoch Unterschiede in der Wirkung und nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Cannabis.
Kann Cannabis Kopfschmerzen auslösen?
Ja, Cannabis kann in bestimmten Fällen tatsächlich Kopfschmerzen auslösen, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Diese paradoxe Wirkung, dass ein Mittel, das eigentlich Schmerzen lindern soll, diese auch verstärken kann, wird oft als „Cannabis-Kopfschmerz“ bezeichnet. Gründe dafür sind häufig Überkonsum, Entzugserscheinungen bei regelmäßigen Nutzern oder individuelle Empfindlichkeit gegenüber THC. In seltenen Fällen kann das Cannabinoid-Hyperemesis-Syndrom (CHS) auftreten, das mit Kopfschmerzen und Übelkeit einhergeht.
Kann CBD Migräne verursachen?
CBD (Cannabidiol) ist nicht bekannt dafür, Migräne auszulösen. Im Gegenteil, viele Menschen verwenden CBD zur Schmerzlinderung, auch bei Migräne. Allerdings reagiert jeder Körper unterschiedlich, und in seltenen Fällen können bei der Einnahme von CBD leichte Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder Übelkeit auftreten. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass CBD direkt Migräne verursacht. Wenn du unsicher bist oder Nebenwirkungen bemerkst, solltest du die Einnahme mit einem Arzt besprechen.
Wie merkt man, dass man Cannabis nicht verträgt?
Wenn du Cannabis nicht verträgst, können Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Angst, Paranoia, Herzrasen, Kopfschmerzen oder starke Müdigkeit auftreten. In seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Atembeschwerden vorkommen. Bei solchen Anzeichen sollte der Konsum reduziert oder vermieden und ein Arzt konsultiert werden.
Wie fühlt man sich am nächsten Tag, wenn man gekifft hat?
Am nächsten Tag nach dem Kiffen können sich manche Menschen müde, träge oder geistig vernebelt fühlen, oft als „Cannabis-Kater“ bezeichnet. Andere häufige Empfindungen sind leichte Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und trockener Mund. Einige fühlen sich jedoch auch völlig normal und erholt, da die Wirkung von Cannabis stark von der konsumierten Menge, der Person selbst und der Art des Cannabis abhängt. Viel Wasser trinken und ausreichend Schlaf können helfen, diese Nachwirkungen zu mildern.