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Medizinisches Cannabis: Depressionen wirksam behandeln?

Ein älterer Mann sitzt in einem Stuhl und betrachtet nachdenklich ein Tablet, das er in den Händen hält.

In den letzten Jahren hat das Interesse an den medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis zugenommen – vor allem in Bezug auf die Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen. In diesem Artikel werden wir uns die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse anschauen und uns der Frage annehmen: Kann Cannabis bei Depressionen helfen?

Kurz gesagt: Medizinisches Cannabis kann für die Behandlung von Depressionen eingesetzt werden und dabei helfen, deine Stimmung positiv zu beeinflussen und depressive Symptome zu lindern. Im Gegensatz zu klassischen Antidepressiva bringt die Cannabinoid-Therapie oft mildere Nebenwirkungen mit sich und wird häufig dann eingesetzt, wenn andere Medikamente nicht den gewünschten Erfolg bringen oder zu starke Nebenwirkungen verursachen.

Wichtig ist jedoch, dass Menschen mit Depressionen nicht einfach mit Cannabis experimentieren, sondern vorher ärztlichen Rat einholen – insbesondere bei einer bestehenden Neigung zu psychischen Störungen. Solltest du eine Therapie mit medizinischem Cannabis in Betracht ziehen, kannst du bei uns unkompliziert ein Rezept anfragen und dir bei Eignung Cannabis bei Depressionen verschreiben lassen.

Cannabis und seine Wirkung auf das Gehirn

Cannabis enthält über 100 verschiedene chemische Verbindungen, von denen die bekanntesten Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind. THC ist der psychoaktive Bestandteil, der für das „High“ verantwortlich ist, während CBD keine psychoaktiven Effekte hat und wegen seiner potenziell beruhigenden Eigenschaften geschätzt wird.

Im Gehirn wirken diese Verbindungen auf das Endocannabinoid-System, ein Netzwerk von Rezeptoren, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Emotionen, Gedächtnis, Schlaf und Appetit spielt. Durch die Interaktion mit diesem System kann Cannabis verschiedene Wirkungen hervorrufen, die sowohl positiv als auch negativ sein können.

Mögliche Vorteile von Cannabis bei Depressionen

Es gibt einige potenzielle Vorteile von Cannabis bei der Behandlung von Depressionen, die in wissenschaftlichen Studien untersucht wurden. Diese Vorteile sind oft noch vorläufig und es bedarf weiterer Forschung, um die genauen Mechanismen und langfristigen Auswirkungen besser zu verstehen.

  • Linderung von Symptomen: Erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis kurzfristig zur Linderung von Depressionssymptomen beitragen kann. Und das auch nach einer zuvor erfolglosen Behandlung mit einem Antidepressiva. Besonders Cannabis mit einem hohen Gehalt an Cannabidiol (CBD) kann stimmungsaufhellend wirken, bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen.
  • CBD könnte angstlindernd wirken: CBD, ein nicht-psychoaktiver Bestandteil von Cannabis, hat angstlösende Eigenschaften. Dies macht es zu einem interessanten Kandidaten für die Behandlung von Depressionen, die häufig mit Angst bzw. Angststörungen einhergehen.
  • Verbesserung des Schlafes: Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom bei Depressionen. Forschende haben gezeigt, dass der Konsum von Cannabis helfen kann, besser zu schlafen. Eine Verbesserung des Schlafes kann sich positiv auf die allgemeine Stimmung und das Wohlbefinden auswirken, was indirekt zur Linderung von Depressionen beitragen kann.
Grafik zum Thema Cannabis bei Depressionen: In der Mitte eine Figur, von der drei Linien zu Symbolen führen – ein schlafendes Gesicht (besserer Schlaf), eine Sonne hinter einer Wolke (mehr Antrieb) und eine lächelnde Wolke (bessere Stimmung).

Welche Cannabissorte hilft gegen Depressionen?

Es gibt eine Vielzahl an medizinischen Cannabissorten und Cannabisprodukten, die sich positiv auf Depressionen auswirken könnten. Da jeder Mensch unterschiedlich auf Cannabis reagiert, kann es einige Zeit dauern, bis die optimale Sorte gefunden ist.

Folgende Terpene könnten möglicherweise unterstützend wirken:

  • Alpha-Pinen, welches stimmungsaufhellende Eigenschaften haben könnte.
  • Beta-Caryophyllen, das möglicherweise angstlösende Effekte besitzt.
  • Linalool, welches ebenfalls eine angstlösende Wirkung haben könnte.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Effekte bislang nicht ausreichend wissenschaftlich bestätigt sind und nicht als gesicherte therapeutische Aussagen betrachtet werden können.

Aktuelle Studienlage: Cannabinoid-Therapie gegen Depressionen

Die Forschung zu Cannabis als Behandlungsmethode bei Depressionen steckt noch in den Anfängen und kommt bislang zu gemischten Ergebnissen. Einige Studien liefern jedoch Belege, dass Cannabis helfen kann, depressive Symptome zu lindern. Insbesondere bei Patient:innen, bei denen herkömmliche Antidepressiva nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen haben. In diesem Zusammenhang gilt CBD als besonders vielversprechend, auch wenn weitere Studien hier notwendig sind.

Auch THC-haltiges Cannabis zeigt Potenzial. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2024 weist darauf hin, dass THC bei bestimmten Patient:innen mit therapieresistenter Depression die Stimmung verbessern kann. Das könnte vor allem für Menschen relevant sein, die auf klassische Medikamente nicht ansprechen und nach alternativen Ansätzen suchen.

Ergänzend dazu zeigt eine US-Umfrage, dass mehr als die Hälfte der medizinischen Cannabis-Nutzer:innen Cannabis gezielt gegen Depressionen einsetzen – häufig ohne ärztliche Begleitung. Viele berichten von einer deutlichen Linderung ihrer Symptome. Das verdeutlicht: Der therapeutische Einsatz findet längst statt, auch wenn er wissenschaftlich noch nicht vollständig abgesichert ist.

Insgesamt wächst die wissenschaftliche Grundlage langsam, aber stetig. Noch fehlen jedoch groß angelegte, kontrollierte Studien, um Wirksamkeit, Sicherheit und Dosierung von Cannabis als Arzneimittel bei Depressionen eindeutig zu bewerten.

Neue Studie aus 2025: Hinweise auf Wirkung und Grenzen

Einen wichtigen neuen Beitrag liefert eine aktuelle Untersuchung aus dem Jahr 2025, die erstmals genauer erfasst, wie sich medizinisches Cannabis über mehrere Monate hinweg auf Angst und Depression auswirkt. In der Studie wurden 33 Patient:innen mit klinisch relevanter Angst und/oder Depression über sechs Monate begleitet – alle begannen erstmals eine medizinische Cannabistherapie.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Deutliche Senkung von Angst- und Depressionswerten, oft schon kurz nach dem Konsum
  • Nach etwa drei Monaten lagen die durchschnittlichen Werte nicht mehr im klinisch auffälligen Bereich
  • Die positiven Effekte hielten größtenteils bis zum sechsten Monat an, auch wenn sich die Symptome zum Ende leicht wieder verstärkten
  • Mehrheitlich kamen THC-dominante Produkte zum Einsatz
  • Höhere THC-Dosen führten zwar zu stärkeren Verbesserungen der Stimmung, aber auch häufiger zu einem „High“-Gefühl und eingeschätzten Einschränkungen beim Autofahren

Die Forschenden betonen: Die Ergebnisse sind vielversprechend, ersetzen aber keine kontrollierten klinischen Studien. Es bleibt unklar, wie stark äußere Faktoren – etwa Begleittherapien oder Erwartungen – Resultate und Beschwerden beeinflusst haben könnten. Weitere Studien sind notwendig, damit sich Cannabis als Therapieoption weiter in der modernen Medizin verankern kann.

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Depression: Was ist sie, wie entsteht sie und was hilft gegen sie?

Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind weltweit mehr als 280 Millionen Menschen von Depressionen betroffen.

Depression ist mehr als nur ein Gefühl von Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit, das jeder Mensch hin und wieder erlebt. Sie ist eine ernsthafte, klinische Erkrankung, die sich auf den gesamten Alltag auswirkt und viele Aspekte des Lebens beeinträchtigt – vom Schlaf bis zur Arbeit und den Beziehungen zu Mitmenschen.

Betroffene fühlen sich oft hoffnungslos, leer und antriebslos. Das Gefährliche: Diese Symptome halten oft über Wochen, Monate oder sogar Jahre an und können schwerwiegende Folgen für die Betroffenen und deren Umfeld haben.

Zu den Hauptsymptomen einer Depression gehören:

  • Anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit
  • Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die normalerweise Spaß machen
  • Müdigkeit und Energieverlust
  • Schlafprobleme (Schlaflosigkeit oder übermäßiger Schlaf)
  • Appetitveränderungen (Gewichtsverlust oder -zunahme)
  • Konzentrations- oder Entscheidungsschwierigkeiten
  • Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld
  • Gedanken an den Tod oder Suizid

Falls diese Symptome länger als zwei Wochen anhalten und den Alltag beeinträchtigen, sollte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Warum entsteht eine Depression?

Die Ursachen für Depressionen sind vielfältig und oft eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

Biologische Faktoren

Genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Menschen, in deren Familie bereits Depressionen vorkommen, haben ein höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Auch neurobiologische Ungleichgewichte – wie ein Mangel an bestimmten Botenstoffen im Gehirn (z.B. Serotonin) – können eine Depression begünstigen.

Stress und traumatische Erlebnisse

Ereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, schwere Krankheiten, Trennungen oder Arbeitslosigkeit können Depressionen auslösen oder verstärken. Anhaltender Stress und Belastungssituationen setzen den Körper und die Psyche unter Druck und können das Risiko für depressive Episoden erhöhen.

Persönlichkeitsfaktoren

Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, einer hohen Sensibilität für Kritik oder einem Hang zur Selbstzweifel neigen eher zu Depressionen. Auch Menschen, die sich stark unter Druck setzen oder das Gefühl haben, Erwartungen nicht erfüllen zu können, sind anfälliger.

Soziale Isolation

Einsamkeit und fehlende soziale Unterstützung verstärken das Risiko für eine Depression. Besonders in unserer modernen Gesellschaft, in der soziale Medien oft reale zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen, kann Isolation ein bedeutender Faktor sein.

Hormonelle Veränderungen

Besonders Frauen sind während Phasen hormoneller Veränderungen, etwa nach einer Geburt (postnatale Depression) oder während der Wechseljahre, anfälliger für Depressionen.

Klassische Behandlungen einer Depression

Depression ist oft behandelbar. Es gibt verschiedene Ansätze, die den Betroffenen helfen können. Die Behandlung ist meist eine Kombination aus Therapie, Medikamenten und Änderungen des Lebensstils.

Psychotherapie

Die Gesprächstherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), ist eine der wirksamsten Behandlungsmethoden. In der Therapie lernen Betroffene, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und neue Wege zu finden, mit Stress umzugehen.

Medikamente

In vielen Fällen werden Antidepressiva verschrieben. Diese Medikamente helfen, das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn zu regulieren. Es gibt verschiedene Arten von Antidepressiva. Es kann einige Zeit dauern, bis das richtige Medikament und die passende Dosierung gefunden werden.

Veränderungen im Lebensstil

Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichender Schlaf sind wichtige Bausteine bei der Bewältigung von Depressionen. Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität die Produktion von Endorphinen – den „Glückshormonen“ – anregt und so depressive Symptome lindern kann. Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder Yoga, können ebenfalls helfen, das Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigenen Gedanken zu schärfen und negative Gedankenkreise zu durchbrechen.

Soziale Unterstützung

Der Aufbau und die Pflege eines sozialen Netzwerks sind entscheidend für den Heilungsprozess. Gespräche mit Freund:innen oder der Familie können helfen, Gefühle zu verarbeiten und das Gefühl von Isolation zu verringern.

Lichttherapie und Achtsamkeitsübungen

Für Menschen, die unter saisonalen Depressionen leiden, kann die Lichttherapie eine hilfreiche Option sein. Besonders in den dunklen Wintermonaten, in denen der Mangel an Sonnenlicht depressive Symptome verstärkt, kann die gezielte Bestrahlung mit hellem Licht die Stimmung heben.

Gibt es Risiken bei einer Cannabis-Therapie bei Depressionen?

Eine Cannabis-Therapie zählt mittlerweile zu den Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen. Doch so vielversprechend dieser Ansatz ist, er birgt auch Risiken. Studien zeigen, dass besonders THC-haltiges Cannabis die Symptome von Depressionen langfristig verschlimmern oder sogar auslösen kann. Vor allem Menschen, die zu psychischen Erkrankungen neigen, könnten durch den regelmäßigen Konsum von THC in eine Abwärtsspirale geraten.

Ein weiteres Problem ist die Suchtgefahr. Während CBD als weitgehend sicher gilt, birgt der THC-Konsum das Risiko, abhängig zu werden. Für Menschen mit Depressionen, die häufig nach einem Ausweg aus ihrem emotionalen Tief suchen, kann Cannabiskonsum also auch zum Problem werden. Für Forschende ist auch deshalb Cannabis mit einem hohen CBD-Gehalt so spannend. 

Das sollten Patient:innen wissen

Für Patient:innen mit Depressionen, die eine Behandlung mit Cannabis in Erwägung ziehen, ist es wichtig, gut informiert und sich der Risiken bewusst zu sein. Die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin ist unerlässlich. Auch sollten Patient:innen, die sich für eine Cannabistherapie entscheiden, dies nicht als Wundermittel betrachten, sondern als einen Teil eines umfassenden Behandlungsplans, der Psychotherapie, andere Medikamente und Lebensstiländerungen umfassen kann.

Warum ist die Früherkennung von Depressionen so wichtig?

Depressionen sind eine ernsthafte Krankheit, aber sie sind behandelbar. Eine unbehandelte Depression kann zu ernsthaften Problemen führen. Im schlimmsten Fall steigert sie das Risiko für Suizid. Menschen, die an Depressionen leiden, fühlen sich oft hoffnungslos und sehen keinen Ausweg aus ihrer Situation. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Hilfe zu suchen und Unterstützung anzunehmen.

Wege aus der Depression

Der erste Schritt zur Heilung ist oft der schwierigste: die Anerkennung, dass man Hilfe braucht. Depressionen sind keine Zeichen von Schwäche oder persönlichem Versagen. Sie sind eine Krankheit, die jeden treffen kann – unabhängig vom sozialen oder beruflichen Status. Mit der richtigen Unterstützung, sei es durch Therapie, Medikamente oder Lebensstiländerungen, ist der Weg aus der Depression möglich.

Wenn du das Gefühl hast, an einer Depression zu leiden, wende dich an Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen. Betroffene und Angehörige erhalten auch beim Info-Telefon Depression kostenlos Informationen über Depressionshilfe. Wähle dafür die Telefonnummer 0800-3344533.

FAQ

Wie kann Cannabis bei Depressionen helfen?

Cannabis wirkt auf das Endocannabinoid-System des Körpers, das an Stimmung, Stressregulation und Schlaf beteiligt ist. Studien deuten darauf hin, dass sowohl CBD als auch THC beruhigend und antidepressiv wirken kann. Viele Betroffene berichten, dass sich unter medizinischem Cannabis Stimmung, Schlafqualität und Antrieb verbessern. Wobei die Wirkung individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Kann Cannabis Depressionen auch verschlimmern?

Ja. Auch wenn einige Menschen über eine Besserung ihrer Symptome berichten, kann Cannabis Depressionen unter bestimmten Bedingungen auch verstärken. Warum?

  • THC wirkt zweischneidig: In niedriger oder unpassender Dosierung kann es biologische Prozesse anstoßen, die Serotonin verringern. Dadurch kann sich die Stimmung verschlechtern. Das zeigen wissenschaftliche Arbeiten.
  • Langfristige Nutzung: In Studien wurden nach einigen Monaten teils wieder steigende Depressionswerte beobachtet.
  • Nebenwirkungen von THC: Angst, Antriebslosigkeit, emotionale Abflachung oder stärkere Grübelneigung sind möglich.

Cannabis kann bei Depressionen helfen. Es kann Depressionen aber auch verstärken. Das hängt vor allem von Dosis, Häufigkeit und individueller Empfindlichkeit ab. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Patient:innen, die unter Depressionen leiden, nur in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin zu Cannabis greifen.

Wie wirkt THC auf Serotonin?

Wissenschaftliche Arbeiten zeigen: THC greift nicht direkt in die Serotoninproduktion ein, beeinflusst aber den Stoff, aus dem Serotonin gemacht wird – Tryptophan.

  • Wenn THC bestimmte Entzündungsprozesse bremst, bleibt mehr Tryptophan übrig. Dadurch kann der Körper mehr Serotonin herstellen – was die Stimmung verbessern könnte.
  • In niedriger Menge oder ungünstigem Umfeld kann THC aber auch das Gegenteil auslösen: Mehr Tryptophan wird abgebaut, und es bleibt weniger für Serotonin übrig. Das könnte die Stimmung verschlechtern.

Kurz gesagt: THC kann die Serotoninbildung indirekt beeinflussen – manchmal positiv, manchmal negativ. Entscheidend sind Dosis, Entzündungszustand im Körper und individuelle Reaktion.

Wie schnell wirkt medizinisches Cannabis bei Depressionen?

Eine Studie aus 2025 zeigt, dass medizinisches Cannabis – insbesondere THC-haltige Produkte – sehr schnell wirken kann. In einer aktuellen Untersuchung wurden Patient:innen direkt vor und nach dem Konsum befragt. Dabei zeigte sich:

  • Akute Wirkung: Erste Effekte auf depressive Stimmung und Angst traten innerhalb von 20 bis 120 Minuten nach der Einnahme auf – je nach Konsumform (z. B. Vaporizer, oral). Viele berichteten kurz danach über eine spürbare Stimmungsaufhellung und weniger innere Anspannung.
  • Im Tagesverlauf: An Tagen mit Cannabiskonsum waren die Depressions- und Angstwerte am Abend niedriger als an Tagen ohne Konsum.

Medizinisches Cannabis kann innerhalb kurzer Zeit – oft noch am selben Tag – eine stimmungsaufhellende Wirkung entfalten. Allerdings fehlen weiterhin kontrollierte Studien, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Für welche Patienten mit Depressionen eignet sich Cannabis?

Vor allem für Menschen mit chronischen oder therapieresistenten Depressionen kann medizinisches Cannabis eine Option sein – also dann, wenn gängige Antidepressiva nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen verursachen. Erste Studien deuten darauf hin, dass genau diese Patientengruppe am ehesten von einer ergänzenden Cannabis-Therapie profitieren könnte.

Welcher Arzt verschreibt Cannabis bei Depressionen?

Fachärzt:innen für Psychiatrie oder Neurologie können in Deutschland Cannabis zur Behandlung von Depressionen verschreiben, sofern es als medizinisch notwendig erachtet wird. In einigen Fällen können auch Hausärzt:innen mit entsprechender Erfahrung eine Verschreibung ausstellen. Für alle gilt: immer erst nach sorgfältiger Prüfung des individuellen Falls. Wenn du eine Behandlung deiner Depressionen mit Cannabis in Erwägung ziehst, kannst du bei uns ein Rezept für Cannabisblüten oder Cannabis-Medikamente anfragen.

Bei welchen psychischen Erkrankungen bekommt man Cannabis verschrieben?

Medizinisches Cannabis wird bei psychischen Erkrankungen nur in Ausnahmefällen verschrieben – etwa bei therapieresistenten Depressionen, Angststörungen, PTBS oder wenn starke körperliche Erkrankungen wie chronische Schmerzen zu psychischer Belastung führen und andere Behandlungen nicht wirksam oder verträglich sind. Zugleich gilt: Cannabis, vor allem THC-reiches, kann psychische Beschwerden auch verschlimmern. Es kann Angst und depressive Symptome verstärken und bei entsprechend veranlagten Personen sogar Psychosen oder psychoseähnliche Zustände auslösen. Das Risiko ist besonders hoch bei jungen Menschen, hoher THC-Dosis, regelmäßigem Konsum und familiärer Vorbelastung.

Wie läuft eine Cannabis-Therapie bei Depressionen ab?

Eine Cannabis-Therapie startet immer mit einer ausführlichen ärztlichen Einschätzung und Diagnose. Erst danach wird entschieden, welches Cannabisprodukt geeignet ist – etwa hinsichtlich THC- oder CBD-Gehalt – und die Dosierung wird langsam und vorsichtig gesteigert.

Gibt es Wechselwirkungen zwischen Cannabis und Antidepressiva?

Ja. Wissenschaftliche Arbeiten zeigen: Cannabis und Antidepressiva können sich gegenseitig beeinflussen. Wer beides einnimmt – besonders die Cannabinoide THC oder CBD zusammen mit SSRIs –, sollte dies unbedingt mit Ärzt:innen besprechen. Änderungen im Cannabiskonsum (anfangen, aufhören, Dosierung ändern) können die Wirkung und Verträglichkeit des Antidepressivums beeinflussen.

Ist Cannabis ein Antidepressivum?

Cannabis ist kein klassisches Antidepressivum, zeigt jedoch in einigen Fällen Potenzial, depressive Symptome kurzfristig zu lindern, insbesondere durch die stimmungsaufhellende Wirkung von THC und die beruhigenden Eigenschaften von CBD.

Wirkt Cannabis stimmungsaufhellend?

Ja, Cannabis kann kurzfristig stimmungsaufhellend wirken, insbesondere durch das psychoaktive Cannabinoid THC, das die Freisetzung von Dopamin fördert. Dies kann zu einem Gefühl von Euphorie und Entspannung führen. CBD, ein weiteres Cannabinoid, kann beruhigend wirken. Allerdings sind die stimmungsaufhellenden Effekte oft nur vorübergehend und bei langfristigem oder starkem Konsum kann Cannabis das Risiko von Depressionen oder Angststörungen auch erhöhen.

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