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Cannabis gegen Rückenschmerzen: Hoffnung für Schmerzpatienten?

Cannabis gegen Rückenschmerzen: Hoffnung für Schmerzpatienten?

Kurz gesagt: Cannabis kann bei Rückenschmerzen helfen. Sowohl THC als auch CBD, die Hauptwirkstoffe von Cannabis, haben schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften, die bei verschiedenen Arten von Rückenschmerzen wirksam sein können. Wenn du denkst, dass eine Cannabis-Therapie für deine Schmerzen infrage kommt, kannst du sie ganz unkompliziert bei uns anfragen.

Warum kann Cannabis bei Rückenschmerzen helfen?

Cannabis enthält natürliche Wirkstoffe, die sogenannten Cannabinoide, die auf das Endocannabinoid-System des Körpers einwirken. Dieses System spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Schmerz, Entzündungen, Stimmung und sogar Schlaf. Besonders zwei Cannabinoide sind dabei wichtig:

  • THC (Tetrahydrocannabinol): Es hat schmerzlindernde, entspannende und muskelentspannende Eigenschaften. THC kann helfen, akute Schmerzen zu lindern und verspannte Muskeln zu lockern – ein häufiges Problem bei Rückenschmerzen.
  • CBD (Cannabidiol): CBD ist nicht psychoaktiv und wirkt beruhigend sowie entzündungshemmend. Es kann sich besonders gut bei chronischen Schmerzen oder Entzündungen eignen, die anhaltende Rückenschmerzen verursachen können.

Die Kombination aus THC und CBD (je nach Verhältnis) wird oft als besonders effektiv empfunden, da beide Stoffe sich gegenseitig verstärken können. Ob Cannabis Sativa oder Cannabis Indica besser gegen Rückenschmerzen hilft, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Die Wahl der richtigen Cannabissorte sollte immer in Rücksprache mit einer:einem Ärzt:in erfolgen, um die Dosierung und Zusammensetzung an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Auch Cannabis-Fertigarzneimittel können eine Option sein.

Cannabis-Therapie bei Rückenschmerzen: Was sagt die Forschung dazu?

Einige Studien zeigen, dass Cannabis bei bestimmten Arten von chronischen Schmerzen, einschließlich neuropathischen Schmerzen (Schmerzen, die durch Nervenschäden verursacht werden), Linderung bringen kann.

Bereits 2006 zeigte eine österreichische Studie, dass Nabilon – ein synthetisches Cannabinoid ähnlich zu THC – chronische Rückenschmerzen signifikant lindern kann. 30 Patient:innen erhielten zusätzlich zu ihrer Basistherapie (Opioide und Antirheumatika) entweder Nabilon (0,25 mg) oder ein Placebo. Die Auswertung zeigte eine signifikante Verringerung der Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule unter Nabilon.

Eine andere Studie aus 2016 hat untersucht, ob Cannabis bei chronischen Schmerzen durch Rückenmarksverletzungen helfen kann. Die Studie testete inhaliertes THC bei 42 Patient:innen. Sie erhielten entweder ein Placebo, 2,9 % THC oder 6,7 % THC. Beide THC-Dosen zeigten eine deutliche Schmerzlinderung im Vergleich zum Placebo, und die niedrigere Dosis war genauso wirksam wie die höhere. Die Teilnehmer:innen benötigten etwa vier Züge, um die Schmerzen spürbar zu reduzieren. Nebenwirkungen wie Rauschgefühle traten dosisabhängig auf. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabis Schmerzen durch Rückenmarksverletzungen lindern kann. Weitere Studien sind jedoch nötig, um die optimale Anwendung zu klären.

Die Forschung zu Cannabis bei Rückenschmerzen zeigt vielversprechende Ansätze, steckt jedoch noch in den Anfängen. Da immer mehr Patienten Cannabis zur Schmerzlinderung nutzen – oft auch in Eigenregie –, werden weitere groß angelegte, randomisierte Studien dringend benötigt.

Cannabis auf Rezept bei CanDoc

Leidest du unter Rückenschmerzen? Über CanDoc kannst du online prüfen lassen, ob du für eine Cannabis-Therapie in Frage kommst – und dir bei Eignung unkompliziert ein Rezept ausstellen lassen. So läuft es bei uns auf der Plattform ab:

1) Fragebogen ausfüllen

Starte mit einem kurzen Fragebogen, in dem du die wichtigsten Infos zu deiner Gesundheit und deinen Symptomen eingibst.

2) Wunschprodukt auswählen

Anschließend kannst du das für dich geeignete Cannabis-Produkt auswählen, das deinen Bedürfnissen entspricht.

3) Bezahlen

Sobald du dein Wunschprodukt ausgewählt hast, kannst du bequem bezahlen.

4) Ärztliche Prüfung

Ein:e Ärzt:in prüft deine Angaben, gleicht dein Wunschprodukt mit seiner oder ihrer Empfehlung ab und stellt das Rezept aus.

5) Rezept und Versand

Dein Rezept geht direkt an die Apotheke. Die bearbeitet es und schickt dein Produkt per Post an dich.

Welche Vorteile hat Cannabis gegenüber klassischen Schmerzmitteln?

  • Natürlich: Cannabis bietet eine pflanzliche Alternative zu Schmerzmitteln wie Opioiden, die häufig starke Nebenwirkungen haben oder abhängig machen können.
  • Entzündungshemmend und muskelentspannend: THC und CBD können sowohl auf die Muskeln als auch auf Entzündungen wirken, was besonders bei chronischen Rückenschmerzen hilfreich sein kann.
  • Besserer Schlaf: Viele Menschen mit Rückenschmerzen leiden auch unter Schlafproblemen. Cannabis kann helfen, schneller einzuschlafen und erholsamer zu schlafen.

Gibt es auch Risiken?

Wie bei jeder Therapie können auch beim Einsatz von Cannabis Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:

  • Psychoaktive Effekte: THC kann Rauschzustände, Schwindel oder Benommenheit verursachen.
  • Abhängigkeitspotenzial: Bei langfristigem Gebrauch von THC kann eine psychische Abhängigkeit entstehen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Cannabis kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Sprich daher immer mit deiner:deinem Arzt, bevor du Cannabis verwendest.

FAQ

Wirkt Cannabis muskelentspannend?

Ja, Cannabis kann muskelentspannend wirken. Besonders der Wirkstoff THC entspannt die Muskeln, indem er das Endocannabinoid-System beeinflusst, das die Muskelspannung reguliert. Diese Wirkung wird vor allem bei Verspannungen oder Spastiken, etwa bei Multiple Sklerose, genutzt. Die Wirkung hängt jedoch von der Dosis, dem THC-CBD-Verhältnis und der individuellen Reaktion ab, daher sollte die Anwendung immer in Rücksprache mit einem:einer Ärzt:in erfolgen.

Bei welchen Schmerzen hilft Cannabis?

Cannabis kann bei verschiedenen Schmerzen helfen, darunter chronische Schmerzen wie Rückenschmerzen oder Arthritis, Nervenschmerzen bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Krebsschmerzen sowie Schmerzen durch Muskelspastiken oder Entzündungen. Es kann schmerzlindernd, entspannend und entzündungshemmend wirken, wobei die genaue Wirkung von der Art des Schmerzes und dem Verhältnis von THC zu CBD abhängt. Erfahre mehr zu dem Thema und der aktuellen Studienlage in unserem Artikel zu Cannabis gegen Schmerzen.

Welche Patient:innen bekommen Cannabis als Schmerzmittel?

Cannabis wird Patient:innen verschrieben, die unter chronischen oder schwer behandelbaren Schmerzen leiden, bei denen herkömmliche Therapien nicht wirken oder starke Nebenwirkungen haben. Dazu zählen chronische Schmerzen wie Arthritis oder Rückenschmerzen, Nervenschmerzen, Krebsschmerzen, entzündungsbedingte Schmerzen und Muskelspastiken, etwa bei Multiple Sklerose. Die Verschreibung erfolgt nach individueller Prüfung durch eine:einen Ärzt:in.

Dürfen Orthopäden Cannabis verschreiben?

In Deutschland können grundsätzlich alle Ärzt:innen, außer Zahn- und Tierärzt:innen, Cannabis gegen Schmerzen verschreiben, wenn es medizinisch notwendig ist. Besonders häufig verschreiben Hausärzt:innen, Schmerztherapeut:innen, Neurolog:innen und Orthopäd:innen Cannabis, vor allem bei chronischen oder schwer behandelbaren Schmerzen.

Was hat das Endocannabinoid-System mit der Schmerzbehandlung mit Cannabis zu tun?

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist entscheidend für die schmerzlindernde Wirkung von Cannabis, da es direkt an der Regulierung von Schmerzsignalen beteiligt ist. Es besteht aus Rezeptoren, die im Gehirn, Rückenmark und in Geweben verteilt sind, sowie aus körpereigenen Endocannabinoiden. THC, der psychoaktive Wirkstoff in Cannabis, bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und zentralen Nervensystem und dämpft so Schmerzsignale. CBD wirkt hingegen eher auf die CB2-Rezeptoren im Immunsystem und entzündeten Geweben und reduziert Entzündungen, die häufig Schmerzen verursachen. Durch diese Aktivierung des ECS kann Cannabis Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen und die Schmerzempfindung insgesamt verringern.

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