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"Kiffer-Augen" – was rote Augen nach dem Cannabis-Konsum über unseren Körper verraten

Nahaufnahme eines roten, leicht gereizt wirkenden Auges – typisches körperliches Anzeichen nach dem Konsum von Cannabis.

Kurz gesagt: „Kiffer-Augen“ – also gerötete Augen nach dem Cannabiskonsum – entstehen, weil THC die Blutgefäße erweitert – auch in der Bindehaut des Auges. Das lässt die Augen rot erscheinen. Dieser Effekt ist in der Regel harmlos, aber gut sichtbar. Je nach THC-Gehalt, Konsumform und individueller Reaktion kann die Rötung unterschiedlich stark ausfallen. Wer die Rötung mildern möchte, kann auf gefäßverengende Augentropfen, ausreichend Flüssigkeit und eine Sonnenbrille zurückgreifen. Nach ein paar Stunden verschwinden die geröteten Augen meist von selbst.

"Kiffer-Augen": Wie entstehen die roten Augen nach dem Cannabis-Konsum?

Rote Augen nach dem Cannabis-Konsum sind kein Zufall und auch keine optische Täuschung. Es handelt sich um eine physiologische Reaktion des Körpers – genauer: des endogenen Cannabinoidsystems und seiner Interaktion mit THC (Tetrahydrocannabinol), dem psychoaktiven Hauptwirkstoff von Cannabis.

THC wirkt unter anderem vasodilatativ – das bedeutet, es erweitert die Blutgefäße. Dieser Effekt ist medizinisch gut belegt. Diese Gefäßerweiterung betrifft nicht nur die Arterien in Herz und Gehirn, sondern auch die kleinen Blutgefäße in der Bindehaut der Augen (Konjunktiva). Die Folge: Mehr Blut fließt durch diese Gefäße, sie treten stärker hervor – die Augen erscheinen gerötet.

Studien zeigen auch: THC könnte den Druck im Auge senken. In der Netzhaut – also dem Teil des Auges, der Licht in Bilder umwandelt – gibt es besonders viele Andockstellen für Cannabinoide. Dort wirkt THC direkt. Deshalb sind rote Augen nach dem Kiffen kein Mythos, sondern eine echte körperliche Reaktion auf den Wirkstoff.

Nicht jeder Rausch macht rot

Auffällig rote Augen nach dem Cannabiskonsum gelten als typisches Erkennungsmerkmal – doch nicht alle Konsumierenden sind davon gleichermaßen betroffen. Beobachtungen aus der Praxis sowie erste Studien deuten darauf hin, dass mehrere Faktoren diesen Effekt beeinflussen könnten:

  • THC-Toleranz: Personen, die regelmäßig konsumieren, berichten seltener über auffällige Augenrötung – möglicherweise, weil sich der Körper an die gefäßerweiternde Wirkung gewöhnt.
  • Dosierung und THC-Gehalt: Studien zeigen, dass THC die peripheren Blutgefäße erweitern kann. Es liegt daher nahe, dass eine höhere THC-Konzentration diesen Effekt verstärken könnte – auch im Bereich der Augen. Belegt ist dies für die sichtbare Rötung bislang jedoch nicht eindeutig.
  • Konsumform: Inhaliertes THC gelangt schneller und in höherer Konzentration in den Blutkreislauf als oral aufgenommenes – was möglicherweise auch stärkere Auswirkungen auf die Blutgefäße hat.
  • Individuelle Parameter: Blutdruck, Augeninnendruck und allgemeiner Gesundheitszustand – etwa bei Menschen mit Allergien oder trockenen Augen – könnten ebenfalls eine Rolle dabei spielen, wie stark die Bindehautgefäße auf THC reagieren.

Wie stark die Rötung der Augen ausfällt und warum sie bei manchen Menschen gar nicht auftritt, lässt sich bislang nicht abschließend erklären.

Zwischen Scham und Stigma: Ein rotes Auge wird zum Symbol

Die Geschichte des „Kiffer-Augen“-Mythos ist eng verwoben mit der Geschichte des Cannabis-Verbots. In den USA etwa wurde das Bild des roten Auges ab den 1930er-Jahren gezielt in Anti-Marihuana-Kampagnen eingesetzt. Filme wie Reefer Madness stilisierten den Blick als Zeichen moralischen Verfalls.

Bis heute haftet dem Phänomen ein gewisser sozialer Makel an. In einer Welt, in der der Cannabiskonsum zwar zunehmend legalisiert, aber nicht vollständig entstigmatisiert ist, bleiben rote Augen ein sichtbar unangenehmes Nebenprodukt – besonders für Cannabis-Patient:innen.

Infografik zum Thema Kiffer-Augen: Vergleich der Auswirkungen von Alkohol und Cannabis auf die Sehfunktion – Alkohol beeinträchtigt das allgemeine Sehen stärker, Cannabis das räumliche Sehen.

Pupillen-Reaktion: Wie Alkohol und Cannabis die Augen beeinflussen

Wer nach dem Konsum von Alkohol oder Cannabis in den Spiegel blickt, bemerkt oft Veränderungen: rote Augen, veränderte Pupillen oder einen „vernebelten“ Blick. Doch was steckt dahinter?

Die Auswirkungen von Alkohol auf das visuelle System sind gut erforscht – bei Cannabis war die Datenlage lange dünner. Drei aktuelle Studien liefern nun neue Einblicke, insbesondere zur Pupillenreaktion und Sehleistung.

Eine Studie aus 2022 untersuchte, wie Alkohol und Cannabis verschiedene Sehfunktionen beeinflussen – etwa Kontrastsehen, räumliches Sehen und Nachtsehen. Ergebnis: Beide Substanzen verschlechtern die visuelle Leistung. Alkohol wirkt insgesamt stärker, doch Cannabis beeinträchtigt das räumliche Sehen besonders deutlich – selbst in geringen Mengen.

Veränderte Pupillenreaktion: Wie Cannabis das Auge kurzfristig aus dem Takt bringt

Eine Studie aus 2024 analysierte mithilfe von Eye-Tracking-Kameras die direkte Pupillenreaktion nach dem Cannabiskonsum. Die Pupillen reagierten verzögert und weniger anpassungsfähig auf wechselnde Lichtverhältnisse. Besonders auffällig war die reduzierte Pupillenvariabilität – also die Fähigkeit der Pupille, sich an wechselnde Reize anzupassen. Je höher der THC-Gehalt, desto ausgeprägter der Effekt. Die Veränderungen waren allerdings nur vorübergehend und im nüchternen Zustand nicht mehr nachweisbar.

Eine weitere aktuelle Untersuchung ergänzte das Bild um die subjektive Wahrnehmung: Nach dem Rauchen eines Joints fühlten sich zwei Drittel der Teilnehmenden beim Sehen beeinträchtigt – besonders bei Dunkelheit und starker Blendung. Messungen bestätigten: Vor allem das Kontrastsehen verschlechterte sich unter dem Einfluss von Cannabis – ein Effekt, der gerade beim Autofahren in der Dämmerung oder bei schlechter Sicht problematisch sein kann.

Alkohol und Cannabis beeinflussen die Augen also auf unterschiedliche Weise. Alkohol verschlechtert vor allem die Sehschärfe, während Cannabis die Pupillenreaktion und das räumliche Sehen verändert – subtil, aber messbar.

Sind die roten Augen nach dem Cannabis-Konsum gefährlich?

Rote Augen nach dem Cannabiskonsum wirken oft dramatisch, sind jedoch in den meisten Fällen völlig harmlos. Die Rötung entsteht durch die gefäßerweiternde Wirkung von THC, das den Augeninnendruck senkt und die kleinen Blutgefäße in der Bindehaut stärker sichtbar macht. Für gesunde Menschen ist das meist nur ein kosmetisches Phänomen, das nach einigen Stunden wieder verschwindet.

Anders sieht es bei Personen mit empfindlichen Augen, trockener Bindehaut oder Allergien aus: Hier könnte es durch die zusätzliche Reizung zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Brennen oder Juckreiz kommen. Auch Kontaktlinsenträger:innen sollten bei stark geröteten Augen vorsichtig sein. Treten Schmerzen, Sehstörungen oder anhaltende Rötungen auf, sollte das medizinisch abgeklärt werden.

Infografik zu Kiffer-Augen: Strategien zur Reduzierung von Augenrötungen nach Cannabiskonsum – Timing, Augentropfen, Sonnenbrille und ausreichende Hydration als Maßnahmen gegen rote Augen.

Tipps & Tricks: Was hilft gegen die Rötung?

Die wichtigste Erkenntnis zuerst: Die Rötung verschwindet in der Regel von selbst nach einigen Stunden – je nach Stoffwechsel, Konsumform und individueller Reaktion.

Wer den Effekt mildern oder verhindern möchte, hat dennoch einige Optionen:

  1. Augentropfen mit gefäßverengenden Wirkstoffen: Sie sorgen für eine temporäre Verengung der erweiterten Blutgefäße und reduzieren die Rötung sichtbar. Allerdings ist bei häufiger Anwendung Vorsicht geboten – Rebound-Effekte können eintreten, die Augen werden bei wiederholtem Gebrauch noch trockener.
  2. Hydration: Viel Wasser zu trinken kann helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und Trockenheit im Auge zu reduzieren.
  3. Sonnenbrille und Timing: Wer diskret konsumieren möchte, sollte den Zeitpunkt entsprechend wählen – und sich der Tatsache bewusst sein, dass der Blick noch Stunden nach dem Konsum leicht gerötet bleiben kann.

Rote Augen als Nebenwirkung – auch bei medizinischem Cannabis?

Auch Patient:innen, die medizinisches Cannabis während einer Therapie erhalten, berichten teils über gerötete Augen als Nebenwirkung. Für viele ist das kein Problem. Für andere hingegen – etwa in Berufen mit viel Kundenkontakt – kann es unangenehm sein, da es schnell als Indiz für „Freizeitkonsum“ gelesen wird. Auch hier ist Aufklärung wichtig: Die Rötung sagt nichts über Wirkung oder gar Cannabis-Missbrauch aus. Sie ist schlicht eine körperliche Reaktion auf den Wirkstoff.

Cannabis und die Augen: Was die Wissenschaft bisher weiß

Lange Zeit galt Cannabis vor allem als potenzielles Mittel zur Senkung des Augeninnendrucks. Doch neue Forschung zeigt: Die Wirkung von Cannabis auf die Augen reicht weiter. Im Zentrum steht ein körpereigenes System, das sogenannte Endocannabinoid-System – kurz ECS. Auch in der Netzhaut – dem Teil des Auges, der Licht in Nervenimpulse umwandelt – ist das ECS aktiv und könnte dort wichtige Schutzfunktionen übernehmen.

Das ECS ist eine Art Kommunikationsnetzwerk: Es besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), Botenstoffen wie Anandamid und Enzymen, die diese Prozesse steuern. In der Netzhaut scheint es eine wichtige Aufgabe zu übernehmen: Es sorgt dafür, dass die Weiterleitung von Signalen zwischen den Nervenzellen nicht überhandnimmt. Man könnte sagen, es wirkt wie ein natürliches Bremssystem – und schützt so die empfindlichen Zellen vor Überlastung.

Noch spannender wird es bei Krankheiten wie der diabetischen Netzhauterkrankung oder altersbedingten Sehproblemen. In Tierstudien zeigte sich: Wenn das ECS gezielt aktiviert wird, könnten Nervenzellen im Auge besser geschützt werden. Das wäre eine ganz neue Perspektive für zukünftige Therapien.

Zwischen Potenzial und Risiko: Warum Cannabinoide im Auge ambivalent wirken

Doch die Forschung zum Thema Cannabis und Augengesundheit steht noch am Anfang – vor allem, was den Menschen betrifft. Denn Cannabinoide wirken nicht alle gleich. Ob THC, CBD, pflanzliches Cannabis oder synthetische Varianten: Die Wirkungen sind unterschiedlich, teils sogar gegensätzlich. Manche Substanzen könnten schützen, andere stören womöglich die feine Signalverarbeitung im Auge. In Studien wurde zum Beispiel von verschwommenem Sehen oder veränderter Wahrnehmung von Helligkeit berichtet – meist vorübergehend, aber nicht immer unbedeutend.

Cannabis scheint weder grundsätzlich gut noch grundsätzlich schlecht für die Augen zu sein. Es kommt auf die genaue Zusammensetzung, die Dosierung und den gesundheitlichen Hintergrund an. Dass die Netzhaut ein eigenes Cannabinoid-System besitzt, macht Hoffnung – vor allem für neue Behandlungsansätze bei Netzhauterkrankungen. Aber bis dahin braucht es noch viel Forschung, vor allem klinische Studien am Menschen.

Kein Grund zur Sorge – aber zum Nachdenken

Die „Kiffer-Augen“ sind mehr als ein optisches Klischee – sie sind ein sichtbares Echo der pharmakologischen Wirkung von THC, ein Symptom mit historischem Ballast und bis heute gesellschaftlicher Sprengkraft. Wer Cannabis konsumiert – ob zu medizinischen oder nicht-medizinischen Zwecken – sollte die Entstehung, Bedeutung und Wirkung dieser Nebenerscheinung verstehen. Nicht, um sich zu rechtfertigen. Sondern um informiert, aufgeklärt und vielleicht sogar ein wenig gelassener mit dem roten Blick umzugehen.

FAQ

Wie sehen "bekiffte Augen" aus?

Nach dem Konsum von Cannabis wirken die Augen oft gerötet, glasig und leicht verquollen. Die Rötung entsteht dadurch, dass THC die Blutgefäße in der Bindehaut erweitert – ein Effekt, der sogar zur kurzfristigen Senkung des Augeninnendrucks beiträgt. Auch die Pupillen können leicht erweitert sein, was die Augen empfindlicher für Licht macht. Manche Menschen haben zudem hängende Lider oder wirken, als wären sie sehr müde. Dieser typische "Kifferblick" ist also keine Einbildung, sondern eine direkte Folge der körperlichen Reaktion auf Cannabinoide.

Wie bekomme ich rote Augen nach dem Cannabis-Konsum wieder weg?

Rote Augen entstehen, weil THC die Blutgefäße im Auge erweitert. Dagegen kann helfen: abschwellende Augentropfen aus der Apotheke, kalte Kompressen, viel Wasser trinken und etwas Ruhe. Meist verschwinden die Rötungen nach ein paar Stunden von selbst.

Wie erkenne ich, ob jemand bekifft ist?

Ob jemand bekifft ist, lässt sich oft an bestimmten körperlichen und verhaltensbezogenen Veränderungen erkennen. Typisch sind gerötete, glasige Augen, verlangsamte Reaktionen, auffällige Entspannung oder plötzliche Heiterkeit. Manche Menschen wirken träumerisch, abwesend oder haben ein verändertes Zeitgefühl. Auch Symptome wie trockener Mund, Heißhunger oder der charakteristische Geruch nach Cannabis an Kleidung oder Händen können Hinweise liefern. Allerdings sind diese Anzeichen nicht eindeutig – ähnliche Symptome können auch andere Ursachen haben.

Wie verändern sich die Augen bei Cannabis?

Cannabis wirkt sich direkt auf die Blutgefäße im Körper aus – auch auf jene im Auge. Nach dem Konsum erweitern sich die Blutgefäße in der Bindehaut, was zu den typischen roten oder „glasigen“ Augen führt. Neben der Rötung können die Augen auch träger wirken: Die Pupillen verändern sich zwar meist nicht so deutlich wie bei anderen Drogen, manche Menschen berichten aber von erhöhter Lichtempfindlichkeit oder einem leicht verschwommenen Sehen. Auch die Reaktionszeit der Augen kann sich verlangsamen – zum Beispiel beim Fokussieren oder bei der Hell-Dunkel-Anpassung.

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