Kurz gesagt: Cannabis könnte bei PMS, Menstruationsschmerzen und Beschwerden in den Wechseljahren eine unterstützende Rolle spielen – vor allem, wenn klassische Therapien nicht ausreichen oder nicht vertragen werden. Erste Studien und viele Erfahrungsberichte deuten auf mögliche positive Effekte bei Schmerzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen hin. Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse fehlen allerdings weitgehend. Die individuelle Wirkung hängt stark vom Beschwerdebild, der Dosis, den Cannabinoiden und der persönlichen Reaktion ab – eine ärztliche Begleitung ist daher ratsam.
Wenn die Tage vorher die schwersten sind
Etwa jede dritte menstruierende Frau kennt es: Tage, an denen der eigene Körper nicht nur spannt, schmerzt oder erschöpft ist – sondern auch die Seele aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder körperliche Beschwerden regelmäßig die zweite Zyklushälfte dominieren, sprechen Ärztinnen und Ärzte vom prämenstruellen Syndrom, kurz PMS. In schwereren Fällen kann sich daraus eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) entwickeln – eine psychiatrisch relevante Erkrankung, die mit depressiven Verstimmungen, Angstzuständen oder innerer Unruhe einhergeht.
Trotz ihrer Häufigkeit – und der tiefgreifenden Auswirkungen auf Alltag, Partnerschaft und Arbeitsleben – bleiben PMS und PMDS bis heute häufig unterdiagnostiziert, verharmlost oder tabuisiert. Dabei ist längst bekannt, dass hinter den Symptomen keine Einbildung, sondern komplexe neuroendokrine Mechanismen stehen.
Das ist PMS (Prämenstruelles Syndrom)
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) beschreibt wiederkehrende körperliche und psychische Beschwerden, die typischerweise in der zweiten Zyklushälfte – also nach dem Eisprung bis zum Beginn der Menstruation – auftreten. Studien zeigen: Sie betreffen etwa 20–30 % aller menstruierenden Frauen und können die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen.
Typische Symptome von PMS (zyklusabhängig):
- Psychisch: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen
- Körperlich: Spannende Brüste, Kopfschmerzen, Blähungen, Wassereinlagerungen (Ödeme), Unterleibsschmerzen
Die Symptome verschwinden meist mit Beginn der Menstruation. Wichtig: PMS ist mehr als "ein bisschen schlechte Laune vor der Periode". Bei stark betroffenen Frauen kann der Alltag – Beziehung, Beruf, Sozialleben – erheblich belastet sein.
Das ist PMDS (Prämenstruelle dysphorische Störung)
Die PMDS (engl. PMDD = Premenstrual Dysphoric Disorder) ist die schwerste Ausprägung des PMS und wird als psychiatrisch relevante Störung eingeordnet. Sie betrifft ca. 2–8 % der Frauen im gebärfähigen Alter. Hier stehen die psychischen Symptome im Vordergrund – und zwar mit depressionsähnlichem Charakter.
Typische Symptome von PMDS
- Schwere depressive Verstimmung
- Angstzustände, Panik, innere Unruhe
- Starke Reizbarkeit oder Wut
- Gefühl von Hoffnungslosigkeit oder emotionaler Überforderung
- In manchen Fällen sogar suizidale Gedanken
- Rückzug, Leistungsabfall, Beziehungskonflikte
Diese Symptome sind zyklisch, das heißt: Sie treten ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte auf und klingen mit Beginn der Periode wieder ab.
Was sind die Ursachen für PMS und PMDS?
Die genauen Ursachen von PMS und PMDS sind bislang nicht abschließend geklärt – fest steht jedoch, dass es sich um ein komplexes Zusammenspiel hormoneller, neurobiologischer und genetischer Faktoren handelt. In der zweiten Zyklushälfte dominiert das Hormon Progesteron. Dessen Schwankungen, ebenso wie die seiner Metabolite Allopregnanolon und Pregnanolon, wirken auf das zentrale Nervensystem und können Stimmung und Verhalten beeinflussen.
Vor allem zwei Botenstoffsysteme im Gehirn könnten eine wichtige Rolle bei PMS und PMDS spielen: Zum einen das GABA-System, das eigentlich beruhigend wirkt. Bei manchen Frauen scheint es in der zweiten Zyklushälfte aber weniger gut zu funktionieren – was innere Unruhe oder Reizbarkeit auslösen kann. Zum anderen wird in dieser Phase oft ein Mangel an Serotonin beobachtet, also dem sogenannten „Glückshormon“. Das kann zu Stimmungstiefs, Heißhunger und einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen. Auch die Gene könnten mitmischen: Bei betroffenen Frauen wurden Veränderungen im Serotonin-Stoffwechsel entdeckt – ein möglicher Hinweis darauf, dass PMDS teilweise vererbt sein könnte.
Wie werden PMS und PMDS diagnostiziert
Die Diagnose von PMS und PMDS erfolgt klinisch anhand der wiederkehrenden, zyklusabhängigen Symptome. Entscheidend für die Diagnosestellung ist, dass die Symptome ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung, auftreten und mit Beginn der Menstruation deutlich nachlassen. Um dies verlässlich beurteilen zu können, wird empfohlen, die Beschwerden über mindestens zwei vollständige Zyklen hinweg zu dokumentieren – entweder per Tagebuch oder mithilfe validierter digitaler Tools. Nur so lassen sich PMS und PMDS zuverlässig von anderen körperlichen oder psychischen Erkrankungen abgrenzen.
Auf einen Blick: Unterschied PMS vs. PMDS
Merkmal |
PMS |
PMDS |
Häufigkeit |
20–30 % der menstruierenden Frauen |
2–8 % |
Schweregrad |
Leicht bis mittel |
Schwer, psychiatrisch relevant |
Vorherrschende Symptome |
Psychisch & körperlich gemischt |
Vor allem schwerwiegende psychische Symptome |
Diagnose |
Klinische Einschätzung, Selbstbeobachtung |
Differenzierte Diagnostik |
Einfluss auf Alltag |
Teilweise |
Stark, oft massiv beeinträchtigend |
Ursache |
Hormon- und Neurotransmitterungleichgewicht |
Ähnlich, aber intensiver und komplexer |
Klassische Behandlung von PMS und PMDS
Die Behandlung von PMS und PMDS richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome und der individuellen Symptomlage – körperlich, psychisch oder beides. Bei leichten Beschwerden stehen Lebensstilmaßnahmen im Vordergrund: regelmäßiger Sport, ausgewogene Ernährung sowie die Reduktion von Alkohol, Koffein und Nikotin. Pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer oder Johanniskraut können unterstützend wirken. Auch Nahrungsergänzungen mit Magnesium, Kalzium oder Vitamin B6 haben sich als hilfreich erwiesen.
Bei schwereren Verläufen – insbesondere bei PMDS – kommen hormonelle und medikamentöse Therapien zum Einsatz. Besonders bewährt haben sich drospirenonhaltige kombinierte orale Kontrazeptiva, die zyklische Hormonschwankungen unterdrücken. Bei ausgeprägt psychischen Symptomen gelten niedrig dosierte SSRI – selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer – als medikamentöse Erstlinientherapie. Diese werden meist nur in der zweiten Zyklushälfte eingenommen. Einzelne Beschwerden wie Wassereinlagerungen, Brustspannen oder Schmerzen können zusätzlich symptomatisch behandelt werden.
Einsatz von Cannabis bei PMS und PMDS
Immer mehr Frauen berichten aber auch, dass sie bei prämenstruellen Beschwerden zu Cannabis greifen – sei es in Form von Cannabisblüten, Cannabis-Extrakten oder CBD-Präparaten. Besonders dann, wenn herkömmliche Therapien nicht wirken oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Erste Studien deuten darauf hin, dass Cannabis mit seinen Inhaltsstoffen THC und CBD bei Symptomen wie Depressionen, Schlafstörungen oder Schmerzen hilfreich sein könnte – Beschwerden, die typischerweise auch bei PMS (Prämenstruelles Syndrom) und PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung) auftreten. Doch wie belastbar sind diese Hinweise wirklich – und was weiß die Forschung bislang über den gezielten Einsatz von Cannabis bei PMS, PMDS und Menstruationsbeschwerden?
Medizinisches Cannabis: Zwischen Erfahrungswerten und Forschungslücken
Eine Übersichtsarbeit zur Wirkung von Cannabis auf die Frauengesundheit beschreibt unter anderem die zunehmende Selbstmedikation mit Cannabis bei PMS und PMDS. Viele Frauen berichten demnach von positiven Effekten auf Reizbarkeit, Muskelverspannungen und Stimmungsschwankungen. Die Studie verweist allerdings auch auf einen entscheidenden Punkt: belastbare wissenschaftliche Belege fehlen bislang weitgehend. Auffällig ist, dass die Erwartung, Cannabis könne helfen, mit der Konsumhäufigkeit korreliert. Das heißt: Wer besonders stark unter PMS leidet, nutzt Cannabis nicht nur häufiger, sondern glaubt auch eher an dessen Wirksamkeit – ein klassischer Placebo-Effekt oder ein bislang unzureichend verstandener Wirkmechanismus?
Cannabis als emotionales Bewältigungsmittel?
Eine weitere Studie hat untersucht, wie sich Stimmung und Konsummotive über den Zyklus hinweg auf den Cannabiskonsum auswirken. Das Ergebnis: Frauen mit PMDS konsumieren in der zweiten Zyklushälfte – besonders bei depressiven Symptomen – signifikant mehr Cannabis. Die Ergebnisse legen nahe: Cannabis wird von Betroffenen gezielt in Hochphasen der emotionalen Belastung genutzt, was einerseits für die Wirksamkeit spricht, andererseits auf eine potenzielle psychische Abhängigkeit hinweisen könnte.
CBD gegen MRS: erste klinische Hinweise
Ein anderer Ansatz: Cannabidiol (CBD), das nicht-psychoaktive Cannabinoid der Pflanze. Eine erste offene Studie untersuchte die Wirkung oraler CBD-Gaben über drei Menstruationszyklen. Die Teilnehmerinnen berichteten von einer signifikanten Linderung emotionaler und körperlicher Symptome wie Angst, Reizbarkeit oder Stress – und das bereits nach dem ersten Einnahmezyklus. Zwar fehlt eine Placebo-Kontrollgruppe, dennoch liefern die Ergebnisse Hinweise auf das Potenzial von CBD als nebenwirkungsarme Therapieergänzung bei PMS und PMDS.
Vaginal-Zäpfchen mit CBD: vielversprechend, aber noch wenig erforscht
Besonders innovativ ist der Ansatz einer Studie, die erstmals die Wirkung eines hochdosierten CBD-Zäpfchens (Foria®) unter Alltagsbedingungen untersuchte. Über zwei Zyklen hinweg berichteten Nutzerinnen von einer deutlichen Symptomverbesserung – sowohl was Schmerz, Stimmung als auch Funktionsbeeinträchtigungen betrifft. Die Daten deuten auf einen möglichen Dosis-Wirkungs-Zusammenhang hin. Besonders bei "congestiven Symptomen" – dumpfen, ziehenden Schmerzen mit Erschöpfung und Stimmungstief – scheint die Wirkung ausgeprägt. Auch hier gilt jedoch: kontrollierte klinische Studien stehen noch aus.
Mehr Forschung im Bereich Frauengesundheit benötigt
Cannabis ist natürlich kein Wundermittel – aber für manche Frauen offenbar eine ernstzunehmende Option, wenn es um die Linderung zyklusbedingter Beschwerden geht. Die bisherigen Studien liefern wichtige Impulse, zeigen aber auch: Es braucht mehr Forschung, mehr Differenzierung und mehr klinische Erfahrung, um den therapeutischen Wert und die Risiken realistisch einschätzen zu können. Gerade in der Frauengesundheit, die lange Zeit unterrepräsentiert war, dürfen Themen wie PMS, PMDS und hormonelle Beschwerden nicht länger als Randnotizen gelten. Die Wissenschaft sollte dem gesellschaftlichen Wandel folgen – und auch in sensiblen Bereichen wie der reproduktiven Gesundheit mutig voranschreiten.
Cannabis auf Rezept bei CanDoc
Du hast mit zyklusbedingten Beschwerden oder typischen Symptomen der Wechseljahre zu kämpfen – etwa Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Schmerzen – und denkst darüber nach, dir medizinisches Cannabis verschreiben zu lassen? Das CanDoc-Team unterstützt dich auf deinem Weg zur individuellen Therapie.
1) Fragebogen ausfüllen
Starte mit einem kurzen Fragebogen, in dem du die wichtigsten Infos zu deiner Gesundheit und deinen Symptomen eingibst.
2) Wunschprodukt auswählen
Danach wählst du das Cannabis-Produkt aus, das am besten zu dir passt.
3) Bezahlen
Sobald du dein Wunschprodukt ausgewählt hast, kannst du bequem Rezeptgebühr und Produkt bezahlen.
4) Ärztliche Prüfung
Ein Arzt oder eine Ärztin prüft deine Angaben, gleicht dein Wunschprodukt mit seiner oder ihrer Empfehlung ab und stellt das Rezept aus.
5) Rezept und Versand
Dein Rezept geht direkt an die Apotheke. Die bearbeitet es und schickt dein Produkt per Post an dich.
Und was ist mit der Menopause?
Die Menopause ist kein plötzlicher Umbruch, sondern eine allmähliche biologische Zäsur: Sie beginnt – rückblickend betrachtet – zwölf Monate nach der letzten Regelblutung. Der Weg dorthin führt durch die sogenannte Perimenopause, eine Übergangsphase, die meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr einsetzt. In dieser Zeit stellen die Eierstöcke schrittweise die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone ein, vor allem von Östrogen und Progesteron – mit weitreichenden Folgen für Körper und Psyche. Denn Hormone wirken nicht nur auf den Zyklus, sondern beeinflussen auch Kreislauf, Stoffwechsel, Gehirn und Stimmung.
Typische Beschwerden in dieser Phase reichen von Hitzewallungen, Schlafstörungen und Nachtschweiß bis hin zu Reizbarkeit, depressiven Verstimmungen, Libidoverlust, Konzentrationsproblemen oder Gelenkschmerzen. Auch der Zyklus selbst verändert sich: Er wird unregelmäßig, Blutungen bleiben aus oder verlaufen ungewöhnlich stark. Während einige Frauen diese Zeit als tiefgreifende Herausforderung erleben, bemerken andere kaum Veränderungen. Wie stark die Symptome ausfallen, hängt von zahlreichen Faktoren ab – darunter genetische Veranlagung, Lebensstil und soziales Umfeld.
Wie werden die Beschwerden der Wechseljahre behandelt?
Die wirksamste Behandlung bei ausgeprägten Symptomen bleibt für viele Frauen die Hormontherapie: niedrig dosiertes Östrogen, teils kombiniert mit Progesteron – als Tablette, Pflaster, Gel oder Spray. Voraussetzung ist allerdings eine sorgfältige medizinische Abwägung, denn nicht jede Frau profitiert vom hormonellen Eingriff gleichermaßen. Wer auf Hormone verzichten möchte oder sollte, kann auf alternative Ansätze setzen: etwa auf pflanzliche Präparate, gezielte Bewegung, Stressbewältigung oder auf nicht-hormonelle Medikamente wie SSRI, die sich bei Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen bewährt haben. Auch kognitive Verhaltenstherapie hat sich in Studien als hilfreich erwiesen – vor allem bei chronischen Schlafstörungen.
Was sich zeigt: Die Menopause verlangt nach individuellen Lösungen. Es gibt kein Schema F, sondern nur persönliche Wege, die gefunden werden wollen – mit medizinischer Begleitung, aber auch mit Geduld und Offenheit für neue Ansätze. Wichtig ist dabei auch: Die Menopause ist keine Erkrankung, sondern ein ganz natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Sie kann mit Beschwerden einhergehen – muss es aber nicht. Entscheidend ist, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich gegebenenfalls Unterstützung zu holen.
Menopause und Cannabis: Was sagt die Wissenschaft?
Viele Frauen greifen in der Menopause zu Cannabis – sei es aus Neugier, aus Frust über unerwünschte Nebenwirkungen klassischer Therapien oder aus dem Wunsch nach einer natürlichen Alternative. Tatsächlich berichten zahlreiche Betroffene, dass ihnen Cannabis bei Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe oder Gelenkbeschwerden Linderung verschafft. Doch was sagt die Wissenschaft?
Die bislang vorliegenden Daten sind dünn – und oft widersprüchlich. In einer kleinen klinischen Studie ließ sich etwa kein Einfluss von THC auf den Hormonspiegel nachweisen. Eine andere Untersuchung mit 115 Frauen ergab hingegen: Je stärker die Symptome und je größer die Erwartung an die Wirkung, desto häufiger wurde Cannabis konsumiert. Viele Teilnehmerinnen empfanden Cannabis als hilfreich – insbesondere bei Reizbarkeit, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen. Bei Symptomen wie vaginaler Trockenheit oder Blasenbeschwerden hingegen blieb die Wirkung aus.
Das Fazit der Studienlage ist vorsichtig: Erfahrungsberichte deuten auf ein therapeutisches Potenzial hin – vor allem bei psychischen und vegetativen Beschwerden. Doch belastbare Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit fehlen bislang. Es braucht mehr Forschung, mehr Differenzierung, mehr klinische Evidenz. Denn was Frauen in dieser Lebensphase nicht brauchen, sind Versprechungen. Was sie brauchen, sind Optionen – tragfähige, fundierte, und individuell passende.
FAQ
Kann medizinisches Cannabis bei Menstruationsschmerzen helfen?
Medizinisches Cannabis könnte bei Menstruationsschmerzen helfen – das zeigen erste Studien und viele Erfahrungsberichte. Insbesondere Cannabinoide wie CBD und THC wirken auf das sogenannte Endocannabinoid-System, das eine Rolle bei der Schmerzverarbeitung, Muskelentspannung und Stimmung spielt. Genau hier setzen die möglichen Effekte bei Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) an: Cannabis könnte helfen, krampfartige Schmerzen zu lindern, die Stimmung zu stabilisieren und die Schlafqualität zu verbessern.
Kann Cannabis die Hormone beeinflussen?
Cannabis kann die Hormone beeinflussen – besonders bei regelmäßigem Konsum. Studien zeigen, der Wirkstoff THC greift in das sensible Gleichgewicht des weiblichen Hormonhaushalts ein. Er kann zum Beispiel die Ausschüttung von Hormonen wie LH und FSH stören, die für den Eisprung und die Bildung von Östrogen und Progesteron wichtig sind. Das kann dazu führen, dass der Zyklus unregelmäßig wird, der Eisprung ausbleibt oder sich verschiebt. Besonders in der ersten Zyklushälfte, wenn der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet wird, scheint Cannabis den Ablauf stärker zu beeinflussen. Forscher vermuten sogar, dass der Hormonhaushalt auch mitentscheidet, wie stark Cannabis wirkt – zum Beispiel ob man es eher als entspannend oder anregend empfindet.
Welche Cannabissorte eignet sich bei PMS?
Welche Cannabissorte bei PMS geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen – denn jede Frau erlebt die Beschwerden unterschiedlich. Manche leiden eher unter Schmerzen und Krämpfen, andere stärker unter Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen. Da sowohl die Wirkung als auch mögliche Nebenwirkungen individuell sehr verschieden sein können, sollte die passende Sorte – genauso wie die Form der Anwendung – immer mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden. Ärzt:innen können auch prüfen, ob eine Verordnung möglich und sinnvoll ist.