Kurz gesagt: Tabakersatz sind pflanzliche Mischungen, die beim Rauchen anstelle von Tabak verwendet werden. Sie bestehen meist aus getrockneten Kräutern, Blättern oder Blüten und enthalten in der Regel kein Nikotin. Tabakersatz ist beim Rauchen dennoch nicht gesund – egal ob Kräutermischungen, Tee oder Tabak ohne Nikotin. Studien zeigen, dass auch beim Verbrennen pflanzlicher Alternativen schädliche Stoffe entstehen. Ein klarer gesundheitlicher Vorteil gegenüber Tabakzigaretten ist bisher nicht belegt. Wer Risiken verringern möchte, findet laut Untersuchungen im Vaporizer eine weniger belastende Alternative. Völlig unbedenklich ist aber auch dieser nicht.
Wer heute nach Alternativen zum Tabak sucht, entdeckt eine erstaunliche Vielfalt. Es ist, als hätte sich ein eigener Markt etabliert, der das Rauchritual nicht abschaffen, sondern neu interpretieren möchte. Statt Nikotin begegnen wir Kräutern, Blüten und fermentierten Blättern – jede Mischung mit ihrem eigenen Geschmack und Charakter.
Tabakersatz für "Joints": Marken und Produkte
Mehrere Unternehmen bieten tabakfreie Kräutermischungen an. Zu den bekannten Marken gehören unter anderem:
Bobby Green
Bobby Green ist ein tabakfreier Ersatz, der aus verschiedenen Kräutern besteht. Die Mischung ist fein geschnitten und eher zurückhaltend im Geschmack, wodurch sie sich gut zum Mischen mit anderen Rauchpflanzen eignen kann.
Greengo
Greengo ist eine tabakfreie Kräutermischung auf Basis von Papaya, Minze und Eukalyptus. Sie gehört zu den etablierten Produkten in diesem Bereich und wird seit vielen Jahren als Alternative zu Tabak angeboten.
Knaster
Knaster wird seit 1996 in Deutschland hergestellt. Die Marke bietet verschiedene Mischungen mit unterschiedlichen Kräutern und Aromen an:
- Knaster Special Quality: Damiana, Hopfen, Weinblätter, fermentierte Brombeerblätter, Tonkabohne.
- Knaster Vanilla: Yerba Santa, Roter Klee, Löwenzahn, Helmkraut, Damiana, Schwarzbeerblätter, fermentierte Bestandteile, Vanillearoma.
- Knaster Red: Roter Klee, Yerba Santa, Löwenzahn, Helmkraut, fermentierte Brombeerblätter.
- Knaster Cherry: Yerba Santa, Roter Klee, Löwenzahn, Helmkraut, Damiana, fermentierte Brombeerblätter, Kirsch-Aroma.
- Knaster Hemp: Holunderblätter, Roter Klee, Löwenzahn, Helmkraut, fermentierte Bestandteile, aromatische Blüten, Glycerol, Hanfaroma (ohne THC).
- Knaster Fresh: Grüne Minze, Brennnessel, Brombeerblätter, Menthol-Aroma.
Mellow Yellow
Mellow Yellow ist eine Kräutermischung ohne Tabak, Nikotin und THC. Die Basis bilden Holunderblätter, Rotklee, Alchemilla, Löwenzahnblüten und fermentierte Brombeerblätter, ergänzt durch ein Hanfaroma.
Real Leaf
Real Leaf bietet tabak- und nikotinfreie Kräutermischungen an, die ohne chemische Zusätze, CBD oder THC hergestellt werden. Die Marke hat verschiedene Varianten im Sortiment, darunter Mischungen mit Terpenprofilen wie Bubba Kush oder Jack Herer, ebenso wie Kräuterkombinationen mit Damiana (Wild Damiana) oder mit Kamille und Minze (Natural Fresh, Natural Calm).
Aktuelle Studien: Ist Tabakersatz gesünder als Tabak?
Auch wenn Nutzende berichten, dass Tabakersatz für "Joints" ein angenehmeres und reineres Raucherlebnis bieten, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass zum Beispiel Kräuterzigaretten nicht als gesunde Alternative zu Tabak gelten können. Eine umfassende Übersichtsarbeit macht deutlich, dass auch beim Verbrennen pflanzlicher Mischungen schädliche Stoffe wie Kohlenmonoxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Nitrosamine entstehen. Ein gesundheitlicher Vorteil gegenüber Tabakzigaretten ist bislang nicht nachgewiesen, auch wenn Kräutermischungen ohne Nikotin nicht abhängig machen.
Eine amerikanische Umfrage zeigte zudem, dass Raucher:innen Ersatzprodukte wie Kräuter- oder „weniger schädliche“ Zigaretten häufig falsch einschätzen. Viele hielten sie für weniger riskant, obwohl wissenschaftlich kein Beleg dafür existiert.
Zugleich gilt: Die Studienlage ist insgesamt noch dünn. Vor allem Langzeitstudien fehlen, sodass die tatsächlichen gesundheitlichen Folgen von Tabakersatz bisher nur unzureichend beurteilt werden können.
Alternative zu Tabak-Ersatz
Wer den Konsum von Tabak und klassischen Kräutermischungen hinter sich lassen möchte, stößt schnell auf Vaporizer als mögliche Alternative. Im Unterschied zum Rauchen werden
die Pflanzen oder Extrakte dabei nicht verbrannt, sondern bei kontrollierten Temperaturen verdampft. Dadurch entsteht kein Rauch, sondern ein Inhalat aus erhitztem Dampf.
Ein Vaporizer erhitzt Kräuter oder Konzentrate auf eine Temperatur, bei der die gewünschten Inhaltsstoffe freigesetzt werden, ohne dass die Pflanze selbst verbrennt. Die Temperatur liegt meist zwischen 160 und 220 Grad Celsius. Auf diese Weise entstehen deutlich weniger Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid, die beim Rauchen von Tabak oder Kräutermischungen typischerweise freigesetzt werden.
Untersuchungen weisen darauf hin, dass beim Verdampfen im Vergleich zum Rauchen weniger Schadstoffe entstehen, weshalb sie auch von vielen Cannabis-Patient:innen genutzt werden. Dennoch gilt: Auch im Dampf können reizende oder gesundheitlich bedenkliche Substanzen enthalten sein. Die Forschung ist auch hier noch nicht abgeschlossen. Es gibt Hinweise auf eine geringere Belastung, aber keinen Beleg dafür, dass Vaporizer gesundheitlich unbedenklich sind.
FAQ
Was ist der gesündeste Tabakersatz?
Einen wirklich gesunden Tabakersatz gibt es nicht. Beim Verbrennen von Pflanzenteilen entstehen immer Schadstoffe. Am wenigsten belastend ist das Verdampfen im Vaporizer, weil dabei nichts verbrannt wird. Kräutermischungen ohne Nikotin sind zwar nicht abhängig machend, aber ebenfalls nicht gesund.
Wie schädlich ist Tabak ohne Nikotin?
Nikotin macht vor allem abhängig – es ist aber nicht der einzige Schadstoff im Tabak. Auch Tabak ohne Nikotin setzt beim Rauchen Teer, Kohlenmonoxid und viele andere Giftstoffe frei, die Herz, Gefäße und Lunge belasten und das Risiko für Krebs erhöhen können. Ohne Nikotin ist Tabak also weniger suchterzeugend, bleibt aber gesundheitlich weiterhin schädlich.
Kann man auch Tee Rauchen?
Ob Schwarztee, Grüntee oder Kräuter wie Kamille und Pfefferminze – ja, Tee kann man rauchen. Allerdings entstehen auch dabei dieselben Schadstoffe wie beim Rauchen anderer Pflanzen. Tee ist also nicht wirklich ein gesunder Ersatz für Tabak, sondern höchstens ein alternatives Rauchmaterial ohne Nikotin.
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Was ist in dem Tabakersatz in Coffeeshops?
Wer in niederländischen Coffeeshops konsumiert, trifft dort oft nicht auf klassischen Tabak, sondern auf Kräutermischungen ohne Nikotin. Diese dienen als Ersatzstoff beim Mischen und bestehen je nach Anbieter aus unterschiedlichen Pflanzen. Typisch sind getrocknete
Küchen- und Heilkräuter wie Thymian, Salbei oder Lavendel, die anstelle von Tabak als Trägermaterial verwendet werden.
Was ist die beste Tabak-Alternative für "Joints"?
Als Ersatz für Tabak nutzen viele sogenannte Kräutermischungen ohne Nikotin, die speziell zum Rauchen verkauft werden. Häufig enthalten sie Pflanzen wie Brombeer- oder Himbeerblätter, Salbei oder Minze. Diese Mischungen sind so aufbereitet, dass sie sich besser drehen lassen als zum Beispiel feiner Tee aus dem Beutel. Wichtig: Auch diese Kräuter setzen beim Verbrennen Schadstoffe frei. Sie sind also nicht gesund, aber im Unterschied zu Tabak nikotinfrei und machen in der Regel nicht abhängig.
Was ist besser – ein "Joint" mit oder ohne Tabak?
Eine Studie zeigt: Tabak im Joint verschlechtert die Gesundheit besonders stark. Er erhöht das Risiko für Lungenerkrankungen und macht abhängig. Aber auch ein Joint nur mit Cannabis ist nicht harmlos. Beim Verbrennen entstehen ebenfalls Schadstoffe, die die Lunge belasten und zu Husten, Bronchitis oder anderen Problemen führen können. Ein Joint ohne Tabak ist also die weniger schädliche Variante, ganz ohne Risiko ist das Rauchen aber nicht.





